Mietrendite berechnen: So ermittelst du den echten Gewinn deiner Immobilie
Wenn du eine Immobilie vermietest, geht es nicht nur um die Miete, die du monatlich bekommst. Die Mietrendite, das Verhältnis von jährlichen Mieteinnahmen zu den Gesamtkosten der Immobilie sagt dir, wie viel Profit du wirklich machst – nach allen Kosten. Viele denken, eine hohe Miete bedeutet hohe Rendite. Das ist ein Irrtum. Denn was nützt dir 1.000 Euro Miete, wenn Wartung, Steuern, Versicherung und Leerstand dir 800 Euro abverlangen? Die echte Mietrendite rechnet alles mit ein – und zeigt dir, ob deine Immobilie wirklich rentiert.
Du brauchst dafür nicht komplizierte Formeln. Die Grundrechnung ist simpel: Jahresmiete geteilt durch Kaufpreis, multipliziert mit 100. Aber Achtung: Nur die Kaufpreis, der tatsächliche Betrag, den du für die Immobilie gezahlt hast, einschließlich Notarkosten und Grunderwerbsteuer zählt – nicht der Wertermittlungswert oder was der Verkäufer behauptet. Und die Jahresmiete? Nicht die brutto Miete, sondern die netto Miete nach Abzug von voraussichtlichen Leerständen und Mietausfällen. Ein Haus in Wien mit 1.200 Euro Miete klingt gut. Aber wenn es jedes zweite Jahr drei Monate leer steht und du 300 Euro im Jahr für Heizung und Reparaturen zahlen musst, dann ist deine reale Jahresmiete nur 8.400 Euro. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro ergibt das eine Mietrendite von 2,8 % – nicht die 4 %, die dir der Makler versprochen hat.
Die Kapitalrendite, der Gewinn, den du auf dein investiertes Geld erzielst, nach Abzug aller laufenden Kosten ist der wahre Maßstab. Sie zeigt, ob du mit deiner Immobilie besser fährst als mit einem Sparbuch, Aktien oder einem anderen Investment. Und sie ist der Schlüssel, um zu entscheiden, ob du eine Immobilie kaufen solltest – oder ob du dein Geld woanders besser anlegst. In Österreich liegen die durchschnittlichen Mietrenditen zwischen 2 % und 4 %, je nach Region und Objekttyp. Wer über 5 % erzielt, hat meistens entweder einen guten Deal gemacht oder unterschätzt die Kosten. Wer unter 2 % liegt, sollte sich fragen, warum er überhaupt in Immobilien investiert.
Du findest hier eine Sammlung praktischer Beiträge, die dir zeigen, wie du die Mietrendite genau berechnest, welche Kosten du nicht vergessen darfst, wie du Leerstände realistisch einschätzt und warum du nie nur auf die Miete schauen darfst. Du lernst, wie du mit einem Bausachverständigen den wahren Wert deiner Immobilie ermittelst, wie du Elektrokosten senkst, damit deine Rendite steigt, und wie du digitale Aktenführung nutzt, um alle Ausgaben im Blick zu behalten. Alles, was du brauchst, um deine Immobilie nicht nur zu besitzen – sondern wirklich zu vermieten und zu verdienen.
Wertsteigerung durch Modernisierung: So berechnen Sie den ROI in Mietimmobilien richtig
- von Benjamin Alisic
- an 16 Nov 2025