
- von Helmut Schröder
- an 26 Jul, 2025
Mit nur ein paar Klicks den perfekten Handwerker finden – klingt super, oder? MyHammer wirbt offensiv damit, einfach und unkompliziert Handwerksaufträge zu vermitteln. Viele denken zuerst: „Kostet das überhaupt was?“ oder „Kann ich da wirklich kostenlos meinen Auftrag einstellen?“ Genau hier wird’s spannend. Der Begriff „kostenlos“ taucht überall rund um MyHammer auf, aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Ist das Angebot tatsächlich gratis oder steckt da mehr dahinter? Wenn du wissen willst, ob sich MyHammer auszahlt oder dich nachher vielleicht versteckte Gebühren überraschen, dann lies weiter. Ich verrate, wo du wirklich sparen kannst, welche Kostenfallen lauern und was es zu beachten gibt.
So funktioniert MyHammer: Auftrag einstellen und Handwerker finden
MyHammer betreibt eine der bekanntesten Plattformen für Handwerker und Auftraggeber in Deutschland. Die Idee dahinter ist simpel, aber clever: Privatpersonen oder Firmen, die Arbeiten rund ums Haus, den Garten oder das Büro erledigen lassen wollen, stellen eine Anfrage online. Das kann alles sein: Ein neues Bad, das Streichen einer Wohnung, Möbelaufbau oder ein Zaun für den Garten. Alle Arbeiten, die dir als zu kompliziert, zu anstrengend oder zu langweilig erscheinen – du kannst sie einfach auf MyHammer einstellen.
Nach der Eingabe deines Projekts meldest du dich mit einer E-Mail-Adresse an. Jetzt bekommen passende Handwerker in deiner Nähe die Info und können auf deinen Auftrag bieten. Das ist so eine Art Online-Ausschreibung: Die Handwerker machen dir Angebote, entweder mit einem Festpreis oder sie beschreiben, wie sie die Aufgabe umsetzen würden, oft mit einer Preisabschätzung. Du kannst die Profile anschauen, Bewertungen lesen und jeder Anbieter hat meistens noch ein paar Fotos früherer Arbeiten hochgeladen. Durch dieses Bietersystem findest du nicht nur jemanden, der überhaupt Zeit hat, sondern im besten Fall auch noch jemanden, der einen fairen Preis verlangt oder besonders gute Bewertungen hat.
MyHammer finanziert sich dabei nicht über Gebühren für Auftraggeber – du zahlst also nichts dafür, einen Auftrag einzustellen oder anzuschauen, wer sich darum bewirbt. Erst einmal fühlt sich das also tatsächlich nach „kostenlos“ an. Doch wie die Sache dann wirklich für Handwerker und private Nutzer aussieht, schauen wir uns gleich noch genauer an. Aber schon hier ein wichtiger Tipp: Je detaillierter du den Auftrag beschreibst, desto besser werden die Angebote und desto höher die Chance, dass du keinen Ärger wegen Missverständnissen bekommst.
Besonders wichtig: Bewertungen auf MyHammer sind fast schon eine kleine Wissenschaft für sich. Viele Nutzer verlassen sich stark darauf, wenn sie einen Dienstleister auswählen. Bewertungen älter als zwei Jahre oder auffällig ähnlich klingende Rezensionen solltest du aber kritisch hinterfragen. Gut bewertet heißt nicht immer automatisch, dass alle Leistungen reibungslos laufen. Immer ins Detail schauen – gute Fotos, echte Projektbeschreibungen und mehrere, nachvollziehbare Bewertungen.
Kosten für Auftraggeber: Ist MyHammer wirklich kostenlos?
Jetzt kommt der interessante Teil: Wenn du als Auftraggeber einen Handwerker suchst, zahlst du tatsächlich MyHammer kostenlos – zumindest oberflächlich betrachtet. Das Einstellen eines Auftrags, Durchstöbern der Handwerker-Profile und der direkte Kontakt sind bei MyHammer für Auftraggeber vollständig gratis. Viele wissen das – und genau dieses „Kostet-nichts-Gefühl“ sorgt dafür, dass MyHammer unglaublich beliebt ist. Immerhin nutzen laut einer Umfrage der Plattform jedes Jahr über 1,5 Millionen Privatnutzer den Service mindestens einmal.
Aber, ganz ehrlich: Kostenlos ist oft am Ende nicht wirklich kostenlos. Die Handwerker, die sich auf deinen Auftrag bewerben, müssen für die Kontaktanbahnung und Angebote Geld bezahlen. Diese Kosten reichen von ein paar Euro bis zu 75 Euro pro Kontakt, je nach Art und Größe des Auftrags. Und was machen viele Handwerksbetriebe, die regelmäßig über MyHammer Aufträge holen? Richtig, sie schlagen diese Portalkosten oft direkt oder indirekt auf den Endpreis drauf. Frequente CMAs (Cost-Per-Message-Angaben) erreichen bei größeren Gewerken manchmal bis zu 100 Euro. Gerade wenn du komplexere Projekte planst, merkst du davon möglicherweise etwas im Preis – ganz egal, ob es in deiner Rechnung steht oder nicht.
Doch in der Regel bleibt für dich als Auftragssteller alles ohne zusätzliche Rechnung von MyHammer selbst. Ein weiterer Pluspunkt: Für die Kommunikation wird die Plattform genutzt, du solltest aber trotzdem alle Preisabsprachen, Materiallisten und Termine immer gut dokumentieren, um Überraschungen vorzubeugen. Sobald du einen Vertrag mit einem Handwerker schließt, gelten die normalen gesetzlichen Regeln. MyHammer ist raus – eventuelle Streitigkeiten regelst du dann direkt mit deinem Handwerker.
Alternativen? Ja, natürlich. Es gibt inzwischen einige weitere Portale (wie blauarbeit.de, Check24 Handwerkerservice oder sogar eBay Kleinanzeigen), aber gerade bei sehr spezifischen Arbeiten und größerer regionaler Abdeckung hat MyHammer aktuell noch die Nase vorn. Aber nicht vergessen: Deine Daten werden zwar nicht verkauft, aber mit der Anmeldung erklärst du dich bereit, dass deine Kontaktinfos an Handwerker weitergeleitet werden. Wer Wert auf absolute Privatsphäre legt, sollte auch das auf dem Schirm behalten.

Kosten für Handwerker: Preise, Gebühren, Pakete und Strategien
Für Auftraggeber bleibt’s also gratis – aber wie sieht’s mit denen aus, die das Handwerk erledigen? Für Handwerker ist MyHammer ein ernstzunehmendes Geschäft. Mal ehrlich: Kaum ein Portal lockt so viele potentielle Kunden online an, gerade in Städten oder Ballungsgebieten. Aber der Weg zum bezahlten Auftrag ist nicht kostenlos. Statt einer monatlichen festen Gebühr gibt es bei MyHammer seit einiger Zeit ein flexibles Punktesystem. Handwerker kaufen sogenannte „Credits“, mit denen sie sich bewerben können. Die Kosten reichen von 3 bis aktuell 75 Euro pro Kontaktaufnahme – Höhenflüge sind nach oben offen, wenn du dich für besonders lukrative Aufträge interessierst.
Wer häufig Aufträge akquiriert, kann auch Flatrate-Pakete buchen. Diese lösen sich aber eher für große Betriebe oder absolute Profis, die wirklich in Mengen auf Anfragen reagieren. Eine durchschnittliche Auftrags-Akquise liegt aktuell bei ca. 12 Kontakten pro abgeschlossenem Auftrag. Das heißt: Wer keinen „sicheren Draht“ zum Kunden bekommt oder sich nicht geschickt verkauft, verbrennt manchmal einen Haufen Geld, bevor tatsächlich der erste Euro reinkommt. Die MyHammer-Provision für Handwerker liegt, je nach Paket und Angebotsform, schnell zwischen 15% und 28% des vermittelten Auftragswerts. Hier eine Übersicht der klassischen Gebühren:
Leistung | Gebühr/Preisspanne |
---|---|
Kontaktaufnahme (Punkte/„Credits“) | 3 - 75 € pro Auftrag |
Jahres-Flatrate (Premium) | ab 299 €/Jahr |
Langfristige Projekte (Ausschreibung) | bis 28% Provision |
Zusatz-Werbung (Hervorhebung, Anzeigenplatz) | ab 19 €/Monat |
Die Portal-Gebühren sorgen bei vielen Handwerkern für Frust, denn nicht jede Kontaktaufnahme endet sofort in einem Auftrag. Gerade wenn mehrere Betriebe um die Aufmerksamkeit konkurrieren, kann das schnell teuer werden. Am cleversten fahren meist die Betriebe, die nur gezielt auf wirklich passende Aufträge bieten und sich ein gutes Profil mit echten Bewertungen aufbauen. Ein Profi-Tipp an alle Handwerker: Schreibt ehrliche Beschreibungen zu euren Leistungen, ladet viele Fotos hoch, beantwortet Anfragen zügig. Das hilft nicht nur bei MyHammer, sondern ist quasi Pflicht, um sich aus der Masse hervorzuheben.
Tipps für Auftraggeber: So holst du das Beste aus MyHammer heraus
Für alle, die einen Handwerker suchen, gibt’s auf MyHammer ein paar Tricks, mit denen du schneller, günstiger und ganz ohne Ärger zum Ziel kommst. Der wohl wichtigste Tipp: Sei so konkret wie möglich. Willst du eine Wand streichen lassen? Dann schreib rein, wie viele Quadratmeter, welche Farbe, ob Möbel verrückt werden müssen und welches Stockwerk dein Zimmer ist. Je konkreter, desto weniger Nachfragen, desto klarer werden die Angebote.
Was viele vergessen: Angebot ist nicht gleich Angebot. Frag bei jedem Anbieter nach, ob Anfahrtskosten, Material und Steuern im Preis inkludiert sind. Immer wieder gibt es Leute, die glauben, sie hätten den absoluten Schnapper gefunden, nur um am Projekttag eine böse Überraschung zu erleben. Am besten, du bereitest eine kleine Checkliste vor, bevor du das MyHammer-Formular ausfüllst. Hier ein Beispiel, worauf du achten solltest:
- Exakte Beschreibung der Aufgabe (Maße, Fotos, ggf. Zeichnung beifügen)
- Wunschtermin angeben oder Zeitrahmen skizzieren
- Welche Materialien sind vorhanden, was muss besorgt werden?
- Wo findet der Auftrag statt (Etage, spezielle Zugänge)?
- Sind spezielle Genehmigungen oder Vorarbeiten nötig?
- Ist beim Preis alles inklusive – Anfahrt, Material, Stundenlohn, Mehrwertsteuer?
- Im Zweifel: Nach Referenzen fragen oder Telefonnummern von früheren Kunden
Ein kleiner Trick, wenn du es eilig hast: Viele Handwerker reagieren am schnellsten morgens oder am späten Nachmittag. Wer seinen Auftrag am Wochenende oder mitten in der Nacht einstellt, wartet manchmal länger. Am besten stellst du dein Gesuch während der üblichen Geschäftszeiten ein.
Das Bewertungssystem bei MyHammer ist übrigens zweischneidig. Ja, es hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen, aber Bewertungen können auch gekauft oder manipuliert sein. Lies immer auch die negativen Kommentare und schau nach, wie aktuell die Rezensionen wirklich sind. Absolute Top-Bewertungen müssen nicht zwingend besser sein als eine Mischung aus positiven und wenigen ehrlichen, konstruktiven Kritiken. Und – was leider viele vergessen – reiche nach Auftragsende selbst eine ehrliche Bewertung ein. So hilfst du anderen Nutzern und sorgst für mehr Transparenz.

Vor- und Nachteile von MyHammer – lohnt sich das Portal wirklich?
Die einen schwören auf MyHammer, andere haben sich längst Alternativen gesucht oder handhaben die Auftragssuche wieder klassisch mit Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung – aber einen Überblick, was für und gegen MyHammer spricht, findest du hier.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Gute Reichweite, riesige Auswahl an Handwerkern, keine Kosten für Auftraggeber, viele Bewertungen zum Vergleichen. Gerade, wenn man schnell jemanden braucht oder spezielle Projekte im Kopf hat, ist das Portal Gold wert. Die Filterfunktionen sparen Zeit und die Auswahl ist oft deutlich größer als bei anderen Plattformen oder lokalen Anzeigen.
Aber: Für Handwerker wird’s teuer, wenn sie sich zu oft auf unpassende Jobs bewerben oder zu enthusiastisch überall Angebote abgeben. Kosten können so schnell aus dem Ruder laufen – das sieht man in Branchenforen immer wieder, wo von „Kostenfalle MyHammer“ die Rede ist. Wer sich auskennt, Vorschauen richtig einschätzt und Rechnungen gut kalkuliert, kann trotzdem gutes Geld verdienen. Für Auftraggeber kann der Eindruck entstehen, dass sie die „versteckten“ Gebühren der Handwerker über den Preis mitbezahlen, auch wenn kein direkter Obolus an MyHammer fließt.
Datenschutz? Recht stabil, aber eben nicht wasserdicht. Und natürlich gibt’s immer wieder Berichte von schwarzen Schafen oder gefälschten Profilen. Deswegen lohnt ein kritischer Blick auf Anbieter und Bewertungen immer. Tipp: Lass dir die Umsatzsteuer-ID zeigen und schau nach korrekter Gewerbeanmeldung, wenn du beim Angebot ein komisches Bauchgefühl hast. Nicht vergessen – bei Ärger ist MyHammer kein Schiedsrichter oder Mediator.
Letztlich gilt: Wer eine schnelle, unkomplizierte Lösung sucht und Preise sowie Bewertungen vergleichen will, ist mit MyHammer immer noch verdammt gut dran. Wer schon feste Handwerker kennt, fährt meist günstiger, wenn er direkt beauftragt. Aber für viele kleine Aufträge, die sonst im Sand verlaufen, ist MyHammer die vielleicht beste Adresse, um jemanden zu finden. Nur: Wer denkt, alles sei komplett umsonst – für den gibt’s manchmal ein böses Erwachen.