Walk-in-Dusche im Badezimmer: Die besten Glasoptionen und wie Sie eine dichte Abdichtung sicherstellen

Walk-in-Dusche im Badezimmer: Die besten Glasoptionen und wie Sie eine dichte Abdichtung sicherstellen
Walk-in-Dusche im Badezimmer: Die besten Glasoptionen und wie Sie eine dichte Abdichtung sicherstellen
  • von Helmut Schröder
  • an 15 Dez, 2025

Wenn Sie Ihr Bad modernisieren, ist eine Walk-in-Dusche heute keine Luxusvariante mehr - sie ist Standard. In Deutschland machen begehbare Duschen mittlerweile 37% aller neu installierten Duschlösungen aus. Warum? Weil sie Platz sparen, barrierefrei sind und ein offenes, luftiges Gefühl vermitteln. Doch das große Problem bei diesen Duschen liegt nicht im Glas, sondern darunter: der Abdichtung. 72 % aller Wasserschäden bei Walk-in-Duschen entstehen nicht durch gebrochenes Glas, sondern durch falsch verlegte Dichtungen an den Übergängen. Hier erfahren Sie, wie Sie die richtigen Glasoptionen wählen und eine Abdichtung machen, die Jahrzehnte hält.

Was macht ein gutes Glas für eine Walk-in-Dusche aus?

Nicht jedes Glas ist gleich. Für eine Walk-in-Dusche muss es drei Dinge können: sicher sein, stabil bleiben und leicht zu reinigen. Das bedeutet: Einscheibensicherheitsglas (ESG) ist das einzige Material, das Sie verwenden sollten. ESG-Glas wird thermisch vorgespannt - das heißt, es wird auf über 600 °C erhitzt und dann schnell abgekühlt. Dadurch entstehen innere Spannungen, die die Bruchfestigkeit um das Dreifache erhöhen. Wenn es doch einmal bricht, zerfällt es in kleine, stumpfe Stücke - kein scharfes Glas, kein Verletzungsrisiko. Normales Floatglas? Keine Option. Es splittet in große, scharfe Scherben - ein echtes Sicherheitsrisiko in einem nassen Raum.

Die Standardstärke für Duschwände liegt bei 8 mm oder 10 mm. 8 mm ist das gesetzliche Minimum nach DIN-EN 12150. Aber wenn Sie Platz und Budget haben, greifen Sie zu 10 mm. Warum? Weil es stabiler ist, weniger vibriert und die Dichtung länger hält. Eine 8-mm-Wand wiegt etwa 16 kg pro Quadratmeter, eine 10-mm-Wand knapp 20 kg. Das klingt viel, aber das Gewicht ist kein Problem, wenn die Wand richtig montiert ist. Der entscheidende Punkt: Je schwerer das Glas, desto weniger bewegt es sich. Und jede Bewegung - selbst die kleinste - reißt mit der Zeit die Silikonfuge auf.

Die Höhe der Glaswand sollte mindestens 200 cm betragen. Tiefer als 210 cm ist selten nötig, es sei denn, Sie haben eine sehr hohe Decke. Die Breite variiert zwischen 80 und 120 cm. Die meisten Hersteller bieten Standardmaße an - es lohnt sich nicht, maßgeschneiderte Lösungen zu wählen, wenn Sie nicht zwingend eine ungewöhnliche Badform haben. Die Kosten liegen zwischen 160 € und 400 € pro Wand, je nach Glasqualität und Beschichtung.

Glas mit Nano-Beschichtung: Mehr Komfort, weniger Arbeit

Ein echter Game-Changer bei modernen Duschwänden ist die Nano-Beschichtung. Diese ultra-dünne Schicht aus Siliziumdioxid macht die Glasoberfläche hydrophob - Wasser perlt ab wie auf einer Lotusblume. Kalk, Seifenreste und Schmutz haften nicht mehr so leicht. Studien der TU München zeigen: Nano-Beschichtungen reduzieren die Kalkhaftung um 65 % und senken den Reinigungsaufwand um 40 %. Das ist kein Marketing-Gimmick - das ist echte Praxis.

Die neueste Generation dieser Beschichtungen, wie sie etwa von Glasprofi24 seit 2023 verwendet wird, reduziert Kalkablagerungen sogar um 85 % im Vergleich zu unbehandeltem Glas. Die Folge: Sie brauchen den Glasreiniger nur noch alle zwei Wochen, nicht mehr jede Woche. Und Sie vermeiden die unschönen weißen Ränder an den Ecken, die viele mit „Kalkflecken“ verwechseln - dabei sind es oft nur abgetrocknete Seifenreste.

Wichtig: Nicht alle Nano-Beschichtungen sind gleich. Einige werden nur auf die Außenseite aufgetragen - das ist schlecht. Die beste Lösung ist eine doppelte Beschichtung: innen und außen. So bleibt die Oberfläche auch dann schmutzabweisend, wenn Sie von innen putzen. Fragt man Hersteller wie Bernstein Badshop, welche Modelle sie am häufigsten verkaufen, kommt oft das EX103-Modell mit 10-mm-Super-White-Glas und doppelter Nano-Beschichtung. Es ist teurer, aber die Lebensdauer und der Komfort sind deutlich besser.

Warum Kunststoff keine echte Alternative ist

Kunststoff-Duschwände sind günstiger - ab 100 € sind sie zu haben. Und sie sind leicht: nur 6-8 kg pro Quadratmeter, fast halb so schwer wie Glas. Aber das ist auch ihr größter Nachteil. Kunststoff ist weich. Er kratzt leicht, verfärbt sich mit der Zeit, besonders wenn Sie aggressive Reiniger verwenden. Nach 8-10 Jahren zeigen sie erste Risse, Verfärbungen oder Verformungen. Glas hält 15-20 Jahre - oft länger.

Ein weiterer Punkt: Kunststoff vibriert. Bei jeder Dusche, bei jedem Berühren der Wand zittert er leicht. Diese Vibrationen belasten die Silikonfuge am Boden. Und genau dort passiert der größte Fehler: Die Fuge reißt, Wasser sickert durch - und der Untergrund wird nass. In einer Studie des Deutschen Sanitärforums wurden 68 % der Wasserschäden bei Kunststoffduschen genau an dieser Stelle festgestellt. Bei Glas ist das Risiko deutlich geringer - vorausgesetzt, die Montage ist sauber.

Preislich mag Kunststoff attraktiv wirken. Aber rechnen Sie mal: Ein 100 €-Kunststoff-Modell, das nach 8 Jahren ersetzt werden muss, kostet über 15 Jahre gesehen 187,50 €. Ein 350 €-Glasmodell, das 20 Jahre hält, kostet nur 17,50 € pro Jahr. Wer hier spart, zahlt doppelt.

Mehrschichtige Abdichtung einer Duschwanne mit Flüssigdichtung und Armierungsgewebe an der Wand-Boden-Fuge.

Die Abdichtung: Der entscheidende Schritt

Das Glas ist schön, die Beschichtung perfekt - aber ohne eine richtige Abdichtung ist alles umsonst. Die meisten Fehler passieren hier. Und sie sind oft nicht sichtbar, bis es zu spät ist: Feuchtigkeit dringt in die Wand, der Putz löst sich, Schimmel wächst - und dann muss der ganze Boden aufgebrochen werden.

Die richtige Abdichtung ist ein mehrschichtiges Verfahren, nicht einfach nur Silikon auftragen. Hier ist der korrekte Ablauf:

  1. Grundierung: Der Boden und die Wände werden mit einer speziellen Grundierung behandelt, die den Untergrund festigt und die spätere Dichtung besser haften lässt.
  2. Flüssige Dichtung: Eine flüssige Dichtmasse wie Knauf Flachdicht wird gleichmäßig aufgetragen - mindestens 1,5 mm dick. Diese Schicht bildet die Hauptbarriere gegen Wasser.
  3. Armierungsgewebe: An den Ecken, besonders an der Übergangsstelle zwischen Boden und Wand, wird ein gewebtes Dichtungsband eingelegt. Das verhindert, dass die Dichtung an diesen kritischen Stellen reißt.
  4. Deckschicht: Eine zweite Schicht flüssige Dichtung wird aufgetragen, um das Gewebe vollständig zu umschließen.
  5. Warten: Die Dichtung muss mindestens 24 Stunden trocknen, bevor die Duschwanne oder der Boden eingebaut wird.

Danach kommt die Glaswand. Die Fuge zwischen Glas und Boden darf maximal 4 mm breit sein. Breiter? Dann kann das Silikon nicht richtig haften. Schmaler? Dann passt das Glas nicht mehr. Die Fuge wird mit Sanitärsilikon verschlossen - und zwar mit Schimmelresistenz. Empfohlen werden Produkte wie Soudal Sanisil oder Geocel 2300. Kein normales Silikon aus dem Baumarkt! Es enthält Fungizide, die nach einigen Monaten abgebaut sind - und dann kommt der Schimmel.

Installation: Was Sie vorher prüfen müssen

Bevor Sie die Dusche einbauen, prüfen Sie drei Dinge - sonst wird es teuer:

  • Der Boden muss absolut waagerecht sein. Maximal 1 mm Abweichung auf 1 Meter. Wenn der Boden schief ist, läuft das Wasser nicht richtig ab - und sammelt sich an der Wand. Ein Nivelliermittel hilft, kleine Unebenheiten auszugleichen.
  • Die Wände müssen stabil sein. Putzdicke mindestens 8 mm. Wenn die Wand zu weich ist, kann sich das Glas bei der Montage verbiegen - und die Dichtung reißt. Bei alten Häusern lohnt sich ein Profi, der die Wand mit einem Hammer testet.
  • Der Abfluss muss richtig positioniert sein. Er muss genau in der tiefsten Stelle der Duschfläche liegen. Ein Abfluss, der zu weit weg ist, führt zu stehendem Wasser - und das ist der beste Nährboden für Schimmel.

Die Montage selbst dauert bei einem erfahrenen Handwerker 6-8 Stunden. Wenn Sie es selbst machen, rechnen Sie mit 2-3 Tagen. Und wenn Sie unsicher sind: Holen Sie sich einen Sanitär-Installateur. Eine falsch montierte Dusche kostet später 3.000 € - eine professionelle Installation kostet 800 €.

Intelligente Duschwand mit magnetischer Dichtung und Feuchtigkeitssensor, der Luftfeuchtigkeit erkennt.

Wartung: So bleibt Ihre Dusche jahrelang perfekt

Eine Walk-in-Dusche mit Glas und Nano-Beschichtung ist nicht wartungsfrei - aber sie ist extrem pflegeleicht. Hier ist Ihr jährlicher Plan:

  • Monatlich: Prüfen Sie die Silikonfugen. Sind sie trocken? Gibt es Risse, Blasen oder Verfärbungen? Ein kleiner Riss kann großes Leid bringen. Wenn Sie etwas finden: Sofort ersetzen.
  • Wöchentlich: Nach der Dusche das Glas mit einem Mikrofasertuch abwischen. So bleibt das Wasser nicht lange auf der Oberfläche - das verhindert Kalk.
  • Alle 6 Monate: Reinigen Sie das Glas mit einem speziellen Glasreiniger wie Sulo Glasreiniger. Kein Essig, kein Zitronensäure-Reiniger - die zerstören die Nano-Beschichtung.
  • Jährlich: Lassen Sie den Abfluss von einem Profi reinigen. Verstopfungen führen zu stehendem Wasser - und das schwächt die Abdichtung.

Wenn Sie das machen, bleibt Ihre Dusche nach 15 Jahren wie neu. Die meisten Probleme entstehen nicht durch das Glas, sondern durch Nachlässigkeit bei der Pflege.

Was kommt als Nächstes? Smarte Duschen und neue Technologien

Die Zukunft der Walk-in-Dusche ist smart. Seit 2023 testen Hersteller wie Glasprofi24 magnetische Dichtprofile, die sich automatisch an die Wand anlegen - kein Silikon mehr nötig. Und bis 2026 werden 40 % der Premiummodelle mit Sensoren ausgestattet sein, die die Feuchtigkeit an den Fugen messen. Wenn die Luftfeuchtigkeit an der Wand steigt, senden sie eine Warnung an Ihr Smartphone - bevor Schimmel entsteht.

Das ist nicht Science-Fiction - das ist bereits in Entwicklung. Die Nachfrage wächst: Mit jedem Prozentpunkt mehr Menschen über 65 Jahren steigt die Nachfrage nach barrierefreien Duschen um 0,75 %. Und wer heute eine Dusche baut, will sie nicht in 10 Jahren ersetzen. Er will sie 20 Jahre lang nutzen - ohne Probleme.

Die richtige Wahl heute spart Ihnen nicht nur Geld - sie spart Ihnen Stress, Arbeit und Angst vor teuren Reparaturen. Glas ist die beste Lösung. Aber nur, wenn Sie es richtig installieren und pflegen.

Kann ich eine Walk-in-Dusche mit 8 mm Glas ohne Rahmen montieren?

Ja, das ist möglich - aber nur, wenn die Wand stabil genug ist und die Glaswände mit speziellen Halterungen an der Wand und dem Boden befestigt werden. Eine rahmenlose Montage erfordert präzise Bohrungen und hochwertige Edelstahl- oder Aluminiumprofile. Für Laien ist das nicht empfehlenswert. Ein professioneller Installateur sollte die Montage durchführen, da jede Abweichung von mehr als 1 mm die Dichtung gefährdet.

Warum reißt die Silikonfuge nach einigen Jahren?

Die Silikonfuge reißt meistens nicht, weil das Material schlecht ist, sondern weil die Unterlage nicht richtig vorbereitet wurde. Wenn der Boden nicht waagerecht ist, die Wand nicht stabil genug oder die Dichtung nicht flüssig aufgetragen wurde, entstehen Spannungen. Diese belasten das Silikon bei jeder Dusche - und nach einigen Jahren bricht es. Auch normales Silikon ohne Schimmelresistenz wird im Laufe der Zeit porös und verliert seine Elastizität.

Ist ein Abfluss mit integrierter Dichtung wirklich notwendig?

Ja. Ein herkömmlicher Abfluss mit Gummiring reicht nicht aus. Moderne Walk-in-Duschen brauchen einen Abfluss mit integrierter Dichtung, der direkt in die flüssige Dichtung des Bodens eingebaut wird. Diese Systeme verhindern, dass Wasser um den Abfluss herum sickert - ein häufiger Fehler bei älteren Installationen. Modelle von Geberit oder Villeroy & Boch sind dafür speziell entwickelt.

Kann ich die Nano-Beschichtung nachträglich auftragen?

Nein. Nano-Beschichtungen werden nur in der Fabrik auf das Glas aufgebracht - bei hohen Temperaturen und unter kontrollierten Bedingungen. Nachträgliche Sprays aus dem Baumarkt sind kein Ersatz. Sie halten maximal 6 Monate, verändern die Oberfläche optisch und können sogar die Reinigung erschweren. Besser: Ein neues Glas mit integrierter Beschichtung kaufen.

Wie erkenne ich, ob mein Glas wirklich ESG ist?

Jedes echte ESG-Glas hat ein Etikett - meistens in einer Ecke des Glases. Es zeigt das CE-Zeichen und die Norm DIN-EN 12150. Wenn Sie das Etikett nicht finden, fragen Sie den Händler nach dem Materialzertifikat. Ein seriöser Anbieter gibt es immer aus. Ohne Zertifikat: Kein Kauf. ESG ist kein Marketing-Begriff - es ist eine gesetzliche Norm für Sicherheit.