
- von Helmut Schröder
- an 22 Jul, 2025
Ein entspannendes Vollbad nach einem langen Tag klingt für viele wie purer Luxus. Aber Luxus kostet – vor allem, wenn man sich die aktuellen Preise für Wasser und Energie ansieht. Im Jahr 2025 stellen viele Leute die Frage: Lohnt sich das Bad noch, oder ist man mit einer Dusche besser bedient? Wer schon einmal beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung geschluckt hat, ahnt: Jede volle Wanne schlägt ordentlich ins Budget. Doch wie teuer wird es wirklich, wenn die Wanne Randvoll ist? In diesem Artikel durchleuchte ich alles, was du dazu wissen musst – von nackten Zahlen bis hin zu cleveren Spartipps.
Wieviel Wasser braucht eine volle Badewanne eigentlich?
Klingt banal, aber die "normale" Badewanne gibt es so nicht. Je nach Modell passen in eine Standardwanne zwischen 120 und 180 Liter Wasser hinein, wobei freistehende Modelle oft sogar noch mehr verschlingen. Dabei reden wir vom maximalen Fassungsvermögen – mit Körper in der Wanne wird etwas weniger gebraucht. Durchschnittlich rechnet man heute mit 140 bis 150 Litern pro Bad.
Im Vergleich fällt die Dusche ziemlich bescheiden aus: Wer 8 Minuten unter eine "guten" Spardusche steht, verbraucht meist zwischen 48 und 64 Liter. Aber wer duscht wirklich immer nur 8 Minuten? Die Mehrheit liegt laut einer Studie der Universität Mainz bei knapp unter zehn Minuten, mit normalen Duschköpfen läuft da schnell mehr als 80 Liter durch.
Hier mal ein kurzer Überblick zum Wasserbedarf:
Aktion | Verbrauch in Litern |
---|---|
Volle Badewanne (Standard, 170x70) | ~150 |
Durchschnittliches Duschen (10 Min, Standardkopf) | 80-120 |
Kurz-Dusche (5 Min, Sparduschkopf) | ~35 |
Katzenwäsche (mit Waschlappen) | ~2-5 |
Da wundert es nicht: Wasser sparen ist im Bad möglich, aber ein entspanntes Vollbad bleibt eine der großen Wasser-Schlucker.
Wasserkosten: Was kostet ein Liter?
Ein Liter Wasser kostet nicht die Welt, aber es addiert sich. Der durchschnittliche Preis für einen Liter Leitungswasser liegt 2025 bei knapp 0,003 Cent. Klingt lächerlich – doch rechnest du das auf ein Vollbad hoch, bist du allein für das Wasser bei rund 45 Cent für eine volle Wanne.
Vergiss aber nicht: Das Wasser muss ja noch erwärmt werden. Hier kommt der eigentliche Kostenfaktor ins Spiel, denn Warmwasser ist deutlich teurer. Je nach Heizmethode – ob mit Durchlauferhitzer, Gastherme, strombetriebenem Boiler oder Fernwärme – fallen unterschiedliche Preise pro Kilowattstunde (kWh) an. In Dresden und vielen anderen deutschen Städten liegen die Kosten zum Wassererwärmen (Stand Juli 2025) zwischen 13 und 34 Cent je kWh, wobei Strom mit Abstand der teuerste Weg ist.
Worauf muss man also achten? Neben dem reinen Wasserpreis spielen die Energiekosten die größte Rolle für den Preis eines Vollbads.

Wieviel Energie brauchst du für warmes Badewasser?
Das Badewasser muss auf etwa 40 Grad erhitzt werden, damit es angenehm ist. Die Badewanne wird meist mit etwa 10 bis 15 Grad kühlem Leitungswasser gefüllt, das heißt: Zum Aufwärmen eines Liters braucht es etwa 0,03 kWh (von 10 auf 40°C nach vereinfacht physikalischer Formel: 1 Liter Wasser × 1,16 Wh pro Grad Celsius × 30°C Differenz).
Ein Beispiel: Für 150 Liter Wasser von 10°C auf 40°C benötigst du ungefähr 5,2 kWh. Mit einem Strompreis von aktuell 34 Cent pro kWh – Dresden liegt leider über Bundesdurchschnitt – macht das gut Badewanne Kosten von rund 1,77 Euro nur für das Erwärmen. Zählst du die reinen Wasserkosten dazu, kommst du meist auf 2,30 Euro pro Vollbad. Bei Gas oder Fernwärme kannst du mit ca. 60 bis 80 Cent rechnen.
Heizart | kWh für Vollbad | Kosten (150l, 40°C, Stand 07/25) |
---|---|---|
Strom (Durchlauferhitzer) | 5,2 | 1,77 € |
Gas (Zentralheizung) | 5,2 | 0,61 € |
Fernwärme | 5,2 | 0,88 € |
Hier siehst du: Wie du dein Wasser erwärmst, macht den größten Unterschied. Und die Energiepreise steigen. Wer mit Strom badet, zahlt seit Herbst 2023 in vielen Regionen bis zu 45% mehr als noch fünf Jahre zuvor.
Vollbad vs. Dusche: Was ist günstiger?
Kurz gesagt: Die Dusche ist fast immer günstiger als ein Vollbad – zumindest, wenn man die Zeit unter dem Wasserstrahl nicht übertreibt. Bei einer schnellen Spardusche (fünf Minuten, 35 Liter) zahlst du im Schnitt nicht mal ein Viertel dessen, was ein Vollbad kostet. Richtig teuer wird es jedoch, wenn du „ausgiebig“ duschst, also zehn Minuten und mehr und dazu einen riesigen Duschkopf verwendest.
Beispielrechnung für eine Familie mit vier Personen: Wenn jede Person pro Woche einmal badet, sind das rund 8,20 Euro pro Woche – allein an Energiekosten (bei Strom). Im Jahr summiert sich das auf rund 430 Euro. Duscht die Familie stattdessen täglich mit je 6 Minuten, kostet das umgerechnet 180 bis 210 Euro im Jahr – und das schon bei normalem Warmwasserverbrauch.
- Eine volle Badewanne (150 Liter): rund 2,30 € (Strom) oder 0,90 € (Gas).
- Einmal Duschen (10 Minuten, 90 Liter, warm): ca. 1,38 € (Strom) oder 0,53 € (Gas).
- Kurz-Duschen (5 Minuten, Sparduschkopf, 35 Liter): ca. 0,56 € (Strom) oder 0,21 € (Gas).
Duschen ist also immer günstiger – solange du nicht ausufernd lange „plantschst“ und moderne Armaturen verwendest. Immer mehr Wohnungen werden inzwischen direkt mit Sparduschköpfen vermietet, weil sich das für Eigentümer und Mieter gleichermaßen lohnt.

Clever sparen: Tipps für günstiges Baden und Duschen
Wer möchte komplett aufs Bad verzichten? Gerade im Winter oder zur Entspannung will man sich das nicht nehmen lassen. Und: Wenn man ein paar Tricks kennt, wird das Vollbad kein unkalkulierbarer Luxus.
- Halbvoll reicht oft: Die wenigsten Wannen müssen bis zum Rand befüllt werden. Wer die Wanne nur zu 2/3 füllt, spart locker 50 Liter und damit einige Euro im Jahr.
- Wärmeleitende Materialien: Acrylwannen halten die Temperatur des Wassers schlechter als Emaille – das Nachwärmen ist teurer. Ein Handtuch auf dem Wannenrand verhindert zusätzliches Auskühlen im Bad.
- Badewasser mehrfach nutzen? Natürlich nicht zum Waschen, aber manche nutzen das (abgekühlte) Badewasser zum Putzen oder Blumengießen.
- Effizienz-Timer: Mit einer Sanduhr oder Stoppuhr vergeht das Bad nicht schneller, aber du merkst, wann das Wasser langsam abkühlt – und steigst dann lieber aus, statt nachzuheizen.
- Armaturen entkalken: Verkalkte Wasserhähne brauchen mehr Energie fürs Erwärmen. Regelmäßige Pflege senkt die Stromrechnung spürbar.
- Sparduschköpfe installieren: Das gilt auch für die tägliche Dusche. Wer seinen alten Duschkopf für 20 Euro ersetzt, spart schnell mehrere hundert Euro im Jahr.
- Ökologische Badewannenstoppel: Wer öfter badet, kann mit neuen Absperrtechnologien den Wasserstand regulieren – nie wieder zu viel Wasser!
- Temperatur anpassen: Schon 2 Grad weniger beim Baden machen sich sofort auf der nächsten Abrechnung bemerkbar.
Wichtig: Nicht am Waschmittel oder an der Hygiene sparen, sondern an den richtigen Stellen. Wer z.B. nach dem Baden kurz duscht (um Seifenreste abzuspülen), legt locker noch einmal 30 Liter drauf – das kann man sich schenken, wenn man bewusst plant.
Ein kleiner, aber effektiver Gedanke zum Schluss: Wenn du normalerweise zwei Mal pro Woche badest, mach daraus einen "Badetag", verschiebe das zweite Bad auf einen Saunagang oder einen langen Spaziergang. Weniger Baden schont Geldbeutel und Klima gleichermaßen – und das tut jedem mal gut.