
- von Helmut Schröder
- an 19 Okt, 2025
Viele träumen von einer Badekombination, bei der Badewanne und Dusche nahtlos zusammenpassen. Aber Badewanne in Dusche stellen ist tatsächlich machbar - solange man die technischen Voraussetzungen kennt und die Planung sorgfältig angeht.
Ist das überhaupt möglich?
Freistehende Badewanne ist ein Badmöbel, das ohne Wandbefestigung steht und meist auf einem eigenen Gestell ruht. Sie kann prinzipiell in einer Duschfläche integriert werden, wenn die Dusche eine ebene, wasserdichte Basis bietet.
Der entscheidende Faktor ist die Abdichtung. Ohne eine durchgängige, dauerhaft wasserdichte Konstruktion dringt Wasser in die Bausubstanz ein und verursacht teure Schäden.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
- Platzangebot: Mindestens 80 cm Breite und 150 cm Länge für die meisten Standard‑Freisteh‑Wannen.
- Tragfähiger Boden: Der Untergrund muss mindestens 150 kg tragen können (Wanne + Wasser + Benutzer).
- Wasserabdichtungssystem: Eine hochwertige, flüssig‑aufgebrachte Abdichtung oder eine vorgefertigte Duschwanne, die Naht zu Wand und Fußboden schließt.
- Sanitärinstallation: Der Abfluss muss in die Höhe der Badewanne passen und ein Überlauf‑System kann nötig sein.
- Belüftung: Feuchte Luft muss abziehen, sonst entsteht Schimmel.
Schritt‑für‑Schritt‑Planung und Umsetzung
- Raum vermessen: Messen Sie Länge, Breite und Höhe des Duschbereichs. Notieren Sie vorhandene Anschlüsse.
- Wand- und Bodenkonstruktion prüfen: Ist die Wand tragfähig für ein Duschabtrennsystem? Ist der Boden eben und dicht?
- Abdichtung auswählen: Entscheiden Sie sich für ein Wasserabdichtungssystem aus Epoxidharz oder eine vorgeformte Duschwanne.
- Sanitär‑Layout planen: Legen Sie den Abfluss, die Leitungen und die Armaturen fest. Bei einer Freistehenden Badewanne ist meist ein bodenstehender Abfluss nötig.
- Fliesen und Bodenbelag: Verlegen Sie rutschfeste Fliesen, die bis zur Badewannenkante reichen, oder nutzen Sie ein großformatiges Feinsteinzeug, das über die gesamte Dusche ausgedehnt wird.
- Installation der Badewanne: Setzen Sie die Wanne auf das fertige Abdichtungssystem, prüfen Sie die Wasserwaage und fixieren Sie sie ggf. mit speziellen Halteklammern.
- Abschlusstest: Füllen Sie die Wanne bis zum gewünschten Niveau und prüfen Sie, ob überall dicht ist.

Vergleich: Freistehende Badewanne in Duschkabine vs. Separate Badewanne
Kriterium | Freistehende Badewanne in Duschkabine | Separate Badewanne + Dusche |
---|---|---|
Platzbedarf | Komprimiert - ein Raum genügt | Mehr Fläche nötig |
Wasserabdichtung | Einheitlich, jedoch höherer Aufwand bei Installation | Einfachere Abdichtung, getrennte Systeme |
Designflexibilität | Moderne Optik, offene Raumwirkung | Traditioneller Look, klare Trennung |
Wartung | Schimmelgefahr an Übergangsflächen | Weniger kritische Stellen |
Kosten | Höhere Installationskosten | Preislich oft günstiger |
Häufige Stolperfallen und wie man sie vermeidet
- Unzureichende Abdichtung: Nutzen Sie geprüfte Produkte und lassen Sie die Arbeit von einem Fachmann abnehmen.
- Falsche Position des Abflusses: Der Abfluss muss exakt mit der Badewanne abgestimmt sein; ein Fehlposition kann Rückstau verursachen.
- Ungenügende Belastbarkeit des Untergrunds: Prüfen Sie die Statik - ein Beton‑Untergrund ist ideal, Holz erfordert Verstärkung.
- Schlechte Belüftung: Installieren Sie einen dezentralen Abluftventilator, um Feuchtigkeit rasch zu entfernen.

Checkliste für die Umsetzung
- Raummaße notiert und mit Badewanne‑Abmessungen verglichen
- Statik‑Gutachten für Bodenbelastung
- Auswahl eines zertifizierten Abdichtungssystems
- Plan für Leitungsführung und Abflussstandort erstellt
- Fliesen‑ oder Bodenbelag‑Material bestellt
- Fachbetrieb für Sanitär‑ und Abdichtungsarbeiten beauftragt
- Probe‑Wasserabnahme nach Installation durchgeführt
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Muss ich die vorhandene Dusche komplett entfernen?
Nicht zwingend. Oft reicht es, die aktuelle Duschabtrennung zu ersetzen und das Abdichtungssystem anzupassen. Wichtig ist, dass die neue Konstruktion nahtlos mit dem Badewannenkörper verbunden wird.
Welche Badewannen‑Form passt am besten in eine Dusche?
Eine ovale oder leicht gerundete Form schmiegt sich besser an die Duschwand und verhindert harte Kanten, an denen Wasser laufen kann.
Wie hoch sollte die Duschwand sein?
Mindestens 190 cm, damit Spritzwasser nicht über die Wand läuft. Bei höheren Wänden ist die Abdichtung noch sicherer.
Kann ich die Badewanne selbst installieren?
Für erfahrene Heimwerker mit Sanitär‑ und Abdichtungserfahrung ist das machbar, aber ein Fachmann reduziert das Risiko von Undichtigkeiten erheblich.
Welche Kosten entstehen grob für die Umstellung?
Einfachere Varianten beginnen bei ca. 2.500 €, während komplexe, maßgefertigte Lösungen bis zu 8.000 € kosten können - je nach Abdichtung, Fliesen und Arbeitsaufwand.
Fazit - Lohnt sich die Kombination?
Eine Freistehende Badewanne in der Duschfläche bietet ein luxuriöses Raumgefühl und spart Platz. Voraussetzung sind jedoch eine lückenlose Abdichtung, solide Statik und eine sorgfältige Planung. Wer das von Anfang an mit Fachfirmen abstimmt, kann mit einem modernen Bad ohne Kompromisse fertig werden.
Philip Büchler
Oktober 19, 2025 AT 16:46Stellen Sie sich vor, das Wasser glitzert in einem lichtdurchfluteten Bad, während Sie in einer freistehenden Badewanne entspannen, doch plötzlich inspiziert ein Duschvorhang das gesamte Ensemble, als wäre es ein Teil einer großen Oper. Der Traum einer nahtlosen Badewannen‑Dusch‑Kombination hat in den letzten Jahren viele Hobby‑Renovierer fasziniert. Die Vision beginnt mit einem genauen Vermessungsprozess, bei dem jede Millimeterzahl zählt und die Präzision eines Chirurgen erfordert. Anschließend folgt die kritische Wahl eines Abdichtungssystems, das nicht nur eine Grenze, sondern eine Barriere gegen das eindringende Wasser bildet. Ohne Epoxidharz‑Bodenversiegelungen, vorgeformte Duschwannen oder flüssig‑applizierte Membranen, droht das Wasser ungehindert in die tragende Bausubstanz zu sickern. Der nächste Schritt ist die statische Analyse des Untergrunds, um sicherzustellen, dass die Belastungsgrenze von mindestens 150 kg nicht überschritten wird, denn jede zusätzliche Last könnte das Fundament gefährden. Die Installation der Sanitär‑Leitungen muss exakt mit dem vorgesehenen Abflusspunkt der Badewanne synchronisiert werden, sonst entsteht ein gefährlicher Rückstau. Die Fliesenverlegung erfordert rutschfeste, großformatige Platten, die bis zur Kante der Wanne reichen und so den Übergang unsichtbar machen. Darüber hinaus ist eine ausreichende Belüftung unabdingbar, um die Feuchtigkeitsansammlung zu verhindern, denn Schimmel ist das unaussprechliche Gespenst jedes Badezimmers. Jede Phase sollte mit einem Profi‑Abnahmetest abgeschlossen werden, bei dem das Wasser bis zum geplanten Niveau steigt und jede Naht geprüft wird. Wer die Details vernachlässigt, riskiert teure Reparaturen und ein dauerhaft feuchtes Wohnklima. Gleichzeitig eröffnet diese Kombinationslösung enorme gestalterische Freiheit, die ein minimalistisches, modernes Ambiente schafft. Der ästhetische Gewinn, Raum zu sparen und gleichzeitig Luxus zu erleben, rechtfertigt die erhöhte Investition für viele Hausbesitzer. Letztlich entscheidet die Zusammenarbeit mit Fachfirmen, die Erfahrung in komplexen Abdichtungen haben, über den Erfolg der Umsetzung. Und wenn alles gekonnt umgesetzt ist, wird das Badezimmer zum Inbegriff von Komfort, Stil und funktionaler Eleganz.